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Pilotprojekt für 25 Witwen

Wir ermöglichen, 25 Witwen aus dem Dorf “Ngarashi village” auf ihrem eigenen Land Gemüse anzubauen und damit eine Nahrungsgrundlage für sich selbst zu schaffen.
Sie lernen Felder anzulegen, Gemüse anzubauen und klimaunabhängig die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Dafür werden Wassertanks aus Kunststoff gekauft deren Fassungsvermögen insgesamt 10.000 Liter beträgt. Von diesen Tanks ausgehend verlaufen Wasserschläuche zu den Feldern, die die Pflanzen regelmäßig über Tröpfchenbewässerung versorgen. Diese Art der Bewässerung hat sich bereits bewährt und verspricht einen guten Ertrag.

Konservierung von Lebensmitteln:
Im Rahmen des Projektes lernen sie auch die Konservierung von Lebensmitteln. Die Gemüse können beispielsweise eingekocht, fermentiert oder als Saft haltbar gemacht werden. Somit wird die Versorgung mit genügend Nährstoffen auch in den erntearmen Wintermonaten sichergestellt. 

Eigenbedarf: Jede Familie wird das gesamte Jahr über ausreichend zu essen haben. 

Verkauf: Außerdem besteht die Möglichkeit, das Gemüse frisch oder konserviert zu verkaufen. Das damit generierte Einkommen hilft, ihre Lebensbedingungen deutlich zu verbessern. 

Direktverkauf: Der Verkauf findet im eigenen Dorf oder an nahegelegenen Plätzen statt. 

Weitere Verkaufsmöglichkeiten: Die Witwen können sich auch andere Verkaufsmöglichkeiten erschließen, beispielsweise Wochenmärkte, Hotels, Schulen, Supermärkte etc. Dafür ist ein Transportmittel nötig wie z. B. ein „Ghutta“. Das ist ein Motorrad mit Ladefläche, was gut geeignet ist, die schwer befahrbaren Straßen zu passieren. 

Satt und sicher zur Schule

Was für ein Gefühl ist es, endlich die eigene Familie gut zu ernähren – mit selbst angebautem Gemüse vom eigenen Feld, selbstständig produziert, unabhängig von Dritten. 

Außerdem schaffen es die Witwen, dank ihres Einkommens, ihren Kindern das Essen in der Schule zu finanzieren. 

Um den langen Fußmarsch zur Schule zu erleichtern, könnten die Kinder mit dem Lastenmotorrad gefahren werden. 

Frauen

Pilotprojekt: Dieses Projekt ist ein Pilotprojekt. Wir starten es mit dieser Gruppe von 25 Witwen, weil sie bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie bereit für Entwicklung und Veränderungen sind. Ihr Engagement und ihre Aufgeschlossenheit haben uns überzeugt. 

„Frauen helfen Frauen“ Zunächst sammeln sie ihre eigenen Erfahrungen. Anschließend werden sie als Multiplikatoren fungieren und Frauen in anderen Dörfern im „Farming“ ausbilden. „Frauen helfen Frauen!“ 
So ist dieses Projekt der Anstoß zu einer Lawine, die die Unabhängigkeit der tansanischen Frauen zum Ausdruck bringt und unterstützt. Ein „Gemüsegarten“ als Symbol für die Veränderungen in der tansanischen Gesellschaftsstruktur. 

Farming gegen Prostitution ?

Bildung ist der Schlüssel – der Schlüssel für Weiterentwicklung und positive Veränderung in einer Gesellschaft. Doch wie passt dieser ins Schloss zu einer Kultur, wie der in Tansania, in der die Rollenverteilung von Männern, Frauen und Kindern in der Tradition fest verankert ist? 

Männer gelten als Familienoberhaupt und entscheiden alles. Die meisten von ihnen haben mehre  Frauen, die jeweils zwischen 4 bis 8 Kinder bekommen. 

Der Alltag lastet auf dem Rücken der Frauen. Sie sind es, die die Arbeiten erledigen und sich um die Kinder kümmern. Und doch sind sie dem Manne Untertan. 

Dieses fragile Konstrukt stürzt jedoch zusammen, wenn der Mann stirbt. Die Tradition verlangt, dass die Verantwortung für alle Familienmitglieder, inkl. Kinder, Schwiegerkinder und Enkel auf die Witwe übergeht. Das bedeutet, dass sich diese eine Frau um durchschnittlich 15 – 20 Familienmitglieder kümmert. Sie muss beispielsweise für Mahlzeiten und die Schulbildung der Kinder sorgen. 

Schulbildung wird als Privileg angesehen, wovon jedes Kind träumt. 

Doch wie passt Schulbildung in den Alltag dieser Kinder? 

Die Schule beginnt um 9 Uhr morgens. Doch die Kinder sind schon lang vorher auf den Beinen. Denn Sie müssen nach einem kargen Frühstück die Tiere Füttern und mit Wasser versorgen. Danach steht ein Fußmarsch zwischen anderthalb bis zwei Stunden in die Schule an. Bevor der Unterricht beginnt, werden Klassenräume und Schulgelände gesäubert. 

All die Arbeit macht hungrig. Doch was sollen die Kinder essen? Es ist nicht erlaubt, eigene Nahrungsmittel mit zur Schule zu bringen. Wer über das nötige Geld verfügt, kann am Schulessen teilnehmen. Doch das ist nur für wenige möglich. Kinder ohne die finanziellen Mittel bleiben hungrig, können sich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren und treten nach der Schule mit knurrendem Magen den langen Weg nach Hause an. Dort wartet wieder Arbeit. Ob es etwas zu essen gibt, bleibt ungewiss. Es hängt davon ab, ob die Mutter finanziell in der Lage ist, für Nahrung zu sorgen. Dieses Rad dreht sich jeden Tag. 

Jedoch ist die Schulbildung die Voraussetzung, um selbst in ein besseres Leben zu starten. 

Wie hoch ist der Preis? - Die „hilfsbereiten Männer“

Auf dem langen beschwerlichen Schulweg kommen “hilfsbereite Männer” den Mädchen entgegen, und bieten ihnen an, sie auf ihrem Motorrad mitzunehmen, um den Schulweg zu erleichtern. Oder sie bieten ihnen etwas zu essen an, wie ein paar Pommes gegen den starken Hunger. Doch das hat seinen Preis! 

Die Folgen der Prostitution sind ungewollte Schwangerschaften, der Abbruch der Schule, das Verstecken aus Scham und/oder HIV-Infektionen. Dafür gibt es zwar kostenlose Medikamente aber diese dürfen nur mit Nahrung eingenommen werden. 

Mit Deiner Spende hilfst Du mit, dass dieser Kreislauf endlich durchbrochen wird. So schaffen wir gemeinsam Zukunftsperspektiven für die nächsten Generationen. Vielen Dank! Asante sana!